GMS-Final 2009, Zürich-Albisgütli

Am 5. September gab es sehr früh Tagwach. Bereits um 05.50 Uhr holte ich den Bus bei der Firma Grundbacher in Aefligen ab und war froh, dass es nicht wie angekündigt ein Kleinbus mit Solothurner sondern einer mit Berner Nummernschild war, wie es sich schliesslich für traditionelle Berner gehört. Vorsichtig verluden die fünf erfolgreichen B-Schützen ihre wichtigen Sportgeräte im Bus und die Fahrt Richtung Zürich konnte, zusammen mit einer kleinen Gruppe Fans, losgehen, gespannt darauf, was dieser Tag bringen würde. Schliesslich war es der Traum der Gruppe Bingo gewesen noch einmal im Zürcher Albisgütli dabei sein zu können, bevor die Kategorie B mit den nicht aufgerüsteten Stgw 57, gemäss dem Willen der Schützen-Obrigkeit, aufgelöst wird.
Nach 20 Minuten Fahrzeit begannen die vier Herren mit der Konzentrationsphase – sie schliefen. Die Frauen unterhielten sich über dies und das und wir im Cockpit stellten fest, dass zwischen Aefligen und Zürich auch viele andere noch schliefen, so dass wir das Alibsgütli schneller als erwartet erreichten.

Als erstes besichtigten wir die Anlage - inklusive Wirtschaft - uns anschliessend mussten sich die fünf Schützen der Waffen- und Materialkontrolle stellen. Der SSV nahm es dieses Jahr sehr genau, was zur Folge hatte dass einige noch ihre Jacke etwas abändern mussten. Marianne Rhyner beanspruchte alleine drei Anläufe um bei der Waffenkontrolle die Freigabe zu erhalten. Der Gruppencoach aus Wattenwil nahm sich des zu schwach eingestellten Abzugs an und wurde so für eine halbe Stunde zum Waffenmechaniker für so manchen Schützen mit dem Sturmgewehr 57.  

Um 09.30 Uhr hatte das lange Warten endlich ein Ende und der Halbfinal der Schweizerischen Gruppenmeisterschaft 2009 begann. Wir Fans warteten gespannt und mit gedrückten Daumen auf die ersten Trefferanzeigen. Alle fünf schossen den ersten Schuss links oder besser gesagt zu weit links. Anstatt 5er sahen wir nur 4er oder sogar 3er. Martin Müller benötigte noch einen zusätzlichen Adrenalinkick und schoss noch eine Null hinterher. Uns stockte der Atem und er meinte hinterher nur locker: „i ha abdrückt ohne das i richtig zielet ha!“
Nach drei Probeschüssen folgte das Programm und wir Fans mussten leider zur Kenntnis nehmen, dass keinem der fünf Schützen der grosse Exploit gelingen wollte. Auf der Resultatanzeige war dann auch schnell einmal klar, dass wir in der Finalrunde nicht mehr mitfiebern durften. Schade, alles hätte gestimmt für den grossen Knaller. Rang sieben zeigte die Schlussklassierung – und auch das war ja eigentlich viel mehr als anfangs Saison erhofft werden durfte.

Beim Mittagessen mit dem leicht alkoholhaltigen, trostspendenden Sportgetränk wurde noch intensiv über das Schiessen diskutiert und langsam wich dabei die Enttäuschung über das geschossene Resultat der Freude, an diesem einmaligem Event des Schweizer Gruppenschiessens dabei gewesen zu sein.
Trotz heftigen Protesten musste unter dem Patronat von Gruppenchef Martin Müller noch der Siegerstumpen - im (leider) noch nicht rauchfreien Zürich - verbrannt werden. Schlussendlich waren die Schützen der SG Aefligen-Rüdtligen zwar nicht die Treffsichersten, aber auf jeden Fall die Letzten welche die geschichtsträchtige Festlokalität im Zürcher Albisgütli verliessen.

Getreu dem Motto – wir waren (bis zum Schluss) dabei. (hw)

 

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